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KI in der Weiterbildung: Chancen nutzen, Zukunft gestalten

28. Januar 2025
KI in der Weiterbildung: Chancen nutzen, Zukunft gestalten

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) verändert unsere Arbeitswelt, unsere Bildungswege und unser tägliches Leben grundlegend. Vor allem die Weiterbildung gewinnt an Bedeutung, da KI-Literacy – also die Fähigkeit, KI zu verstehen, anzuwenden und kritisch zu hinterfragen – unverzichtbar geworden ist. In einer Zeit, in der bis 2027 laut dem Future of Jobs Report des Weltwirtschaftsforums von 2023, 27 % aller Berufe grundlegende Veränderungen erfahren werden und 69 Millionen neue Jobs entstehen, während 83 Millionen wegfallen, wird klar: Wir müssen uns auf eine Zukunft vorbereiten, die von KI geprägt ist.

Dieser Beitrag wurde verfasst von:

Olga Johanna Troeger

Olga Johanna Troeger

Unternehmerin und Beraterin

Wird KI meinen Job übernehmen?

Diese Frage bereitet vielen Menschen Sorgen, da KI in rasantem Tempo Arbeitsprozesse transformiert. Doch statt nur die Risiken zu betrachten, sollten wir die enormen Chancen in den Blick nehmen. KI hat das Potenzial, monotone und repetitive Aufgaben zu automatisieren, wodurch Mitarbeitende mehr Zeit für kreative, strategische und zwischenmenschliche Tätigkeiten erhalten.

Natürlich wird es auch Jobs geben, die durch Automatisierung ersetzt werden, insbesondere bei Tätigkeiten mit hohem Routine-Anteil wie Dateneingabe oder Fließbandarbeit. Gleichzeitig entstehen jedoch neue Berufsfelder, z. B. als KI-Spezialist, Datenwissenschaftler oder KI-Ethiker.

In Branchen wie Fertigung und Kundenservice übernehmen KI-gesteuerte Tools bereits Routineaufgaben, was zu höherer Effizienz und Produktivität führt. Beispiele hierfür sind:

– KI-gestützte Ethik und Compliance: Sicherstellung, dass KI-Systeme ethischen Standards und Vorschriften entsprechen.  

– Entwicklung von KI-Strategien: Planung, wie KI intelligent und effektiv genutzt werden kann.  

– Mensch-KI-Kollaboration: Unterstützung von Menschen bei kreativen und analytischen Prozessen durch KI.

Trotz dieser Chancen bleibt die Angst vor Arbeitsplatzverlust und die Unsicherheit gegenüber KI real. Laut einer McKinsey-Studie von 2024 äußern sich besonders jüngere Menschen besorgt: 7 % der 18- bis 24-Jährigen sehen ihre Jobs durch generative KI bedroht. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Mitarbeitende aktiv in den Wandel einzubeziehen und ihnen die notwendigen Fähigkeiten an die Hand zu geben, um mit KI zu arbeiten.

Auch ethische Herausforderungen betreffen insbesondere den Einsatz von KI in sensiblen Bereichen wie Rekrutierung oder automatisierten Entscheidungen. Wenn KI-Modelle beispielsweise auf Daten trainiert werden, die historische Vorurteile enthalten, könnten diese Vorurteile perpetuiert werden. Daher ist es entscheidend, Transparenz, Fairness und Verantwortlichkeit in KI-Systemen sicherzustellen.

Die Bedeutung von Weiterbildung und lebenslangem Lernen

Der Schlüssel zur Bewältigung dieser Veränderungen liegt in der Weiterbildung. Laut dem Future of Jobs Report von 2023müssen bis 2027 etwa 60 % der Mitarbeitenden zusätzliche Qualifikationen erwerben, doch nur die Hälfte hat heute Zugang zu entsprechenden Programmen. Im Durchschnitt müssen 44 % der Qualifikationen eines jeden Mitarbeitenden aktualisiert werden.

Besonders herausfordernd ist die Tatsache, dass laut einer Manpower-Studie 54 % der Unternehmen weltweit von einem erheblichen Talentmangel berichten – der höchste Wert seit einem Jahrzehnt. Dieser Mangel wird noch verschärft durch die unzureichende Vorbereitung vieler Bildungseinrichtungen auf die Anforderungen der Zukunft.

Im Future of Jobs Report 2025 des World Economic Forums wird zudem hervorgehoben, dass KI und Big Data die Liste der am schnellsten wachsenden Kompetenzen anführen, dicht gefolgt von Netzwerktechnologien, Cybersicherheit und technologischer Kompetenz. Ergänzend dazu werden kreative Denkfähigkeiten, Resilienz, Flexibilität und Agilität sowie Neugierde und lebenslanges Lernen als entscheidende Faktoren für den Zeitraum 2025 bis 2030 identifiziert.

Dieser Wandel verdeutlicht, dass technische Fähigkeiten allein nicht ausreichen. Vielmehr müssen diese mit kreativen und emotionalen Kompetenzen ergänzt werden, um in einer von KI geprägten Welt erfolgreich zu sein.

Wie Unternehmen eine Kultur des Lernens schaffen

Unternehmen, die erfolgreich mit KI arbeiten möchten, müssen eine Kultur des lebenslangen Lernens etablieren. Eine Operational-Excellence-Strategie hilft dabei, die Zusammenarbeit von Menschen, Prozessen und Technologie optimal zu gestalten. Dies umfasst:

  1. Einbettung von KI-Literacy in die Unternehmenskultur: Alle Mitarbeitenden – vom Management bis zur operativen Ebene – sollten Grundkenntnisse in KI erwerben.  
  2. Individuelle Weiterbildungsangebote: Programme, die sowohl technische als auch die einzigartigen Fähigkeiten von Mitarbeitern stärken.  
  3. Fokus auf ethische KI: Sicherstellung, dass KI-Systeme verantwortungsbewusst und inklusiv eingesetzt werden.

Fazit: KI strategisch und ethisch nutzen

Die Integration von KI in Weiterbildung und Arbeitsprozesse ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Indem wir kontinuierlich lernen, uns anpassen und KI ethisch einsetzen, können wir sie als Werkzeug nutzen, das menschliche Potenziale erweitert und Innovationen vorantreibt.

Wie Olga Tröger, COO von AIQ© Europe, betont: „Die Fähigkeit, sich anzupassen und kontinuierlich zu lernen, wird in einer KI-geprägten Welt immer wichtiger. Eine Kultur des lebenslangen Lernens, eingebettet in die Unternehmenskultur, ist der Schlüssel, um langfristig relevant zu bleiben.“

Die Zukunft gehört denjenigen, die KI nicht als Bedrohung, sondern als Chance betrachten. Mit einer klaren Strategie, kontinuierlichem Lernen und einem Fokus auf Ethik können wir eine Welt schaffen, in der die KI der Menschheit dient – und nicht andersherum.

Dieser Beitrag wurde verfasst von:

Olga Johanna Troeger

Olga Johanna Troeger

Unternehmerin und Beraterin